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Segeln von der Isle of Wight nach Amsterdam

Im Solent (Isle of Wight) brachen wir nach der Cowes Week auf. Die Windaussichten waren für den 1. Tag: 0-5 kn NW, 2.Tag: 5-10 kn NW, 3.Tag: 10-15 kn W, 4.Tag: 10-15 kn W, 5.Tag: 15 kn SW, 6.Tag: 35 kn SW vor Amsterdam. Bei rund 270 Seemeilen und den Windaussichten bis Amsterdam benötigen wir sicher nur 2-3 Tage und sind ganz sicher vor den 35 kn am 6.Tag im Hafen. Meine Mutter wollte schon öfter auf’s Boot nach Amsterdam kommen, nur es hat in den vergangenen Jahren nie so richtig gepasst. Also noch schnell angerufen, dass sie die Zugfahrt ein paar Tage eher bucht. Den ersten Tag wollten wir erst gar nicht aufbrechen, denn bei 0-5 kn Wind kann das nichts werden. Da wir jedoch Wind spürten und die Strömung gegen Mittag im Solent günstig stand, hieß es Anker auf und Segel setzen. Mit der Strömung und doch etwas Wind schafften wir immerhin noch 40 Seemeilen. In der Nacht war dann tatsächlich Windstille und mit einsetzender Gegenströmung ankerten wir einfach mal wieder für vier Stunden. Wenigstens ein wenig Schlaf. Am zweiten Tag war dann kaum Wind und trotz Groß und Blister ging es nicht recht vorwärts. So hatten wir (inkl. Ankerpause) gegen Mittag nach 24 Stunden insgesamt erst 60 Seemeilen geschafft. Zum Nachmittag kam etwas Wind und wir holten einen neuen Wetterbericht ein, welcher uns mal wieder enttäuschte: 2.Tag: 5-10 kn W (hatten bisher eher 0-5 kn), 3.Tag: 20-25 kn W, 4.Tag: 30-40 kn W im SW vor Amsterdam, 5.Tag: 35-45 kn SW vor Amsterdam, 6.Tag: 20 kn SW. Na toll, noch gut 210 Seemeilen und statt der versprochenen 10-15 kn werden es 20-25 kn und am Folgetag 30-40 kn. Innerhalb von 24 Stunden ändert der Wetterbericht mal wieder die Vorhersage für die kommenden 2-3 Tage grundlegend. Einen solch regelmäßig schlechten Wetterbericht haben wir in noch keinem anderen Jahr erlebt. Es scheint als komme der Wetterbericht mit dem extrem trockenen, heißen Wetter in Mitteleuropa nicht klar. Alles was dort vom Atlantik ranzieht scheint an Europa ‘abzuprallen’ und kurzfristig seine Bahn am Rande von Europa zu ändern und schnell abzudrehen. Egal, jetzt haben wir die Situation: Termin in Amsterdam und eigentlich Wetter abwarten. Wie oft habe ich schon gesagt: Wir sind kein Kreuzfahrtschiff und segeln nicht nach Terminen. Wir segelten aber weiter, denn vor den 40 kn Wind werden wir es ja wohl schaffen. Zunächst auf der englischen Seite, an Dover vorbei und weiter nördlich der Verkehrstrennungsgebiete entlang. Erst sehr viel später dann rüber über die Autobahn der dicken Pötte und direkt nach Amsterdam. Dies ist zwar etwas weiter, aber wir lernten in der Vergangenheit, dass es viel weniger stressig ist als an Frankreichs und Belgiens Küste. Dort sind noch mehr Verkehrstrennungsgebiete, Flachstellen und deutlich mehr Verkehr. Außerdem umfahren wir so den stärksten Wind.
Kurz und knapp: wir hatten 20-30 kn Wind und sind gut vorrangekommen. Am frühen Morgen des vierten Tages standen wir bei Windstille vor Amsterdam (eigentlich 30-40 kn) und brauchten Stunden bis zur Nordseekanaleinfahrt. Auf dem Kanal ging es dann durch die Schleuse und nach Amsterdam. In der Marina Amsterdam hieß es: Keine Voranmeldung, verlassen sie bitte unseren Hafen, es ist alles reserviert. Wir versuchten es bei inzwischen recht kräftigem Wind und Regen noch in drei weiteren Häfen ohne Erfolg. Letztlich motorten wir noch durch die Oranjeschleuse bis zum Markermeer und ankerten dort. Die 40 kn Wind kamen tatsächlich etwas später in der Nacht, aber wir standen super. Am Folgetag telefonierten wir dann nach einem Liegeplatz und bekamen auch einen. Den Termin mit meiner Mutter hatten wir gehalten und wir freuen uns auf eine Woche in Amsterdam.

Noch mal zur Liegeplatzsituation: Wir waren schon öfter in Amsterdam und hatten in der Marina Amsterdam nie ein Problem. Im Gegenteil bei den vergangenen Besuchen war diese meist nur halb voll. Leider ist dies aber auch schon ein paar Jahre her und es werden wie überall nicht gerade weniger Boote. Diesen Anmeldezirkus den so einige Häfen in letzter Zeit praktizieren kann ich so gar nicht nachvollziehen. Kleine Segler sind Wetterabhängig und können nicht stur nach Terminen segeln. Wahrscheinlich ist dies auch ein Grund warum wir immer mehr Segler sehen welche trotz Wind den Motor strapazieren und statt mit 3-4 kn zu segeln mit 5-6 kn motoren. Einige holten uns gar beim Segeln mit 5 kn ein und dampften mit dem Motor mit 7 kn durchs Wasser. Diese sollten sich doch ehrlicherweise ein Motorboot zulegen, dann klappt es auch mit den Terminen. Wir werden diesen Trend nicht mitmachen und nach Terminbuch reservieren. Wir werden künftig aber noch mehr auf nahe Ankermöglichkeiten achten, welche bei überfüllten Häfen und eventuell aufziehendem Wind passen. Die Aussage der Amsterdam-Marina: verlassen sie bitte unseren Hafen - werde ich so schnell nicht vergessen, zumal bis zu 45 kn Wind angesagt waren und reichlich freie Plätze im Hafen waren. Angeblich alle reserviert, wobei ich bezweifle, dass noch alle bei dem Wind gekommen sind. Nicht mal mein Wunsch am Ende der Boxengasse zu liegen und an Bord zu bleiben falls einer der zwei blockierten Boote bei dem Wind zur Nacht raus möchte wurde akzeptiert!? Stattdessen sagte man mir wenn wir nächsten Sommer zur Zeit des Grachten-Festivals nach Amsterdam kommen, solle ich jetzt schon mal reservieren. Ein Jahr im Voraus? Wie wir in den kommenden Tagen feststellten war die Marina längst nicht ausgebucht. Es lag wahrscheinlich nur am Wind: Alles kam rein und keiner fuhr mehr los! Auch im ständig überfüllten Sixhaven sahen wir später wenige freie Plätze!

Weitere Bilder auf der Seite: Segeln Amsterdam aus dem Jahre 2013.

Luftdruckkurve
Luftdruckkurve nach Ankunft in Amsterdam
Prinsengracht Amsterdam
In der Prinsengracht in Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Vondelpark Amsterdam
Vondelpark in Amsterdam
Rembrandtplein Amsterdam
Rembrandtplein in Amsterdam
(in der Nähe ist das Rembrandthaus)
Westerkerk Amsterdam
Westerkerk in Amsterdam
(in der Nähe ist das Anne-Frank-Haus)
A’DAM Tower Amsterdam
A’DAM Tower (A’DAM Lookout) in Amsterdam - von welchem man eine tolle Aussicht hat (aber noch zu niedrig um die Grachtengürtel um Amsterdams Zentrum gut zu erkennen)

Links zu Seiten aus vergangenen Jahren:
2013: Segeln nach Amsterdam, Segeln nach Ramsgate (England), London (per Zug), Segeln nach Brighton (England), Segeln zur Isle of Wight
2014: Segeln nach Holland, Amsterdam, Segeln nach England, Isle of Wight, Segeln im Solent, Segeln Ärmelkanal bis Falmouth und weiter Segeln Schottland, Segeln nach Island
2017: Segeln Eastbourne, Segeln zur Isle of Wight

weiter auf der Route: Segeln Markermeer, IJsselmeer, Wattenmeer