Segeln nach Gran Canaria - Las Palmas de Gran Canaria
Bei Ostwind sind wir von Fuerteventura weiter nach Gran Canaria gesegelt. Genug bin ich umhergelaufen auf der Insel und endlich wird mal wieder ein Stückchen weiter gesegelt. Leider waren es bis Las Palmas de Gran Canaria nur knapp 60 Seemeilen. Da habe ich mich ja noch gar nicht recht eingeschaukelt. Zwischenzeitlich drehte der Wind auch mal auf Südost, blieb aber recht schwach.
Die Marina Las Palmas de Gran Canaria hatten wir dreimal per Mail versucht anzuschreiben. Leider bekamen wir keine Antwort und so segelten wir in Las Palmas de Gran Canaria auch gleich bis auf den Ankerplatz neben der Marina. Von dort ging es dann am Folgetag per Schlauchboot zur Anmeldung in die Marina. Der Hafen war noch immer übervoll, obwohl die ARC längst gestartet war und auch schon etliche Atlantiksegler aufgebrochen waren. Im Hafenbüro hieß es erst einmal eine Nummer ziehen und warten. Stunde um Stunde verging. Die Mittagspause von zwei Stunden kam in Reichweite. Ich hörte immer mal wieder: kein Platz im Hafen und bleiben sie auf dem Ankerplatz. Vor mir dann ein Norweger mit einem zehn Meter Boot. Er bekam einen Platz im Hafen. Nach ein paar Formularen und Angaben hatte ich dann auch unsere Liegeplatznummer T38. Also zurück zum Ankerplatz, Boot zum Hafen geholt, und rückwärts an den einzigen freien Platz am T-Steg. Als Heckleinen und Mooringleine dann belegt waren, stellten wir fest das wir bei T39 lagen. Toll in T38 lag ein Holländer und zum Hafenmeister war es einmal um den Riesenhafen oder mit dem Schlauchboot übersetzen (per Funk zwecklos). Als wir das vorhatten, kam der Holländer gerade mit seinem Schlauchboot vom Hafenbüro. Er hatte es geklärt und seine T37 in T38 ändern lassen und unsere T38 in T39. Nach knapp fünf Stunden hatten wir die Anmeldung, unseren Liegeplatz im Hafen und hatten unsere Tongji vom Ankerplatz in den Hafen geholt. Fast eine Tagesaufgabe war dies hier in Las Palmas de Gran Canaria! Es dauert halt und obwohl zwei Plätze im Hafenbüro vorhanden sind, ist nur einer besetzt (auch bei unserer Liegeplatzverlängerung und der Abgabe der Codekarte für den Steg war nur ein Platz besetzt). Nennt man das südländische Ruhe und Gelassenheit? Ja, eine Liegeplatzverlängerung war nochmals mit Wartezeit verbunden. Wollte man doch bei der Anmeldung unseren genauen Abreisetermin haben, damit die Hafenrechnung im Voraus beglichen werden kann. Als wären wir ein Kreuzfahrtschiff, das nach Terminkalender die Touren abfährt, egal wie das Wetter wird. So bezahlten wir erst eine Woche und haben später verlängert. Die Verlängerung stellte, bis auf die erneute Wartezeit im Büro, kein Problem dar.
Das trotz der 1363 Liegeplätze in der Marina kaum was frei ist liegt an vielen Dauerliegern und dem Preis. Wir bezahlten für unsere Tongji (11,25 x 3,62) nur 7,14 Euro pro Tag. Da ist selbst die Tagesgebühr auf den Monat hochgerechnet preiswerter als manch ein Dauerliegeplatz an der Nordsee oder Ostsee. Dazu muss ich dort im Winter noch aus dem Wasser und habe hier auf den Kanaren das ganze Jahr über Wassertemperaturen von rund 22 Grad. Aber nicht jeder Hafen auf den Kanaren ist derart preiswert und bei Schwell möchte ich das Boot auch nicht wirklich hier allein liegen lassen. Siehe bei den Bildern die Mooringkette. Die Mooring geht für mein Verständnis auch zu steil ins Wasser. So zumindest auf unserem Platz, denn voll durchgesetzt bei Hochwasser, ging bei Niedrigwasser ohne Heckfender nichts. Fast alle Boote an Steg T gingen mächtig Seitwärts bei Niedrigwasser, durch die dann lose Mooring.
Später wurde im Marinabüro bereits eine Anmeldeliste / Warteliste, auf die eventuell frei werdenden Plätze, geführt.
Wie wir zu den Kanaren gekommen sind steht im Nov. 2017: Segeln Kanarische Inseln



Für das Ankern bezahlt man in Las Palmas auch ein geringes Entgeld.

Der Yachthafen hat 1363 Liegeplätze und man plant ein neues Becken mit weiteren 600 Liegeplätzen.

Wir bezahlten für unsere Tongji (11,25 x 3,62) nur 7,14 Euro pro Tag (nur für den ersten Tag wird zusätzlich eine Art Anschlussgebühr für Wasser und Strom von 9,30 berechnet)
Am Steg T ist es bei Südostwind recht unruhig.


Überall im Hafen hingen diese Zettel mit dem Wunsch einer Mitsegelmöglichkeit. Zumeist in die Karibik, aber auch nur zur nächsten Kanareninsel. Männlich oder weiblich, Pärchen, Leute aus ganz Europa, ganze Familie mit Kindern und jeder ein Fahrrad dabei, habe Segelerfahrung oder auch keine, kann reparieren, kochen, putzen, kann Nachtwache übernehmen, bringe meine Gitarre mit, ...
Nichts gegen die Zettel oder das offizielle Brett beim Hafenmeister, aber wenn die Tramper sich dann an der per Codekarte gesicherten Stegtür vorbei auf die Stege schleichen, die Crew aus dem Boot klopfen und dies dann zum x-ten Mal am Tag, reicht es irgendwann. Erst recht, wenn man vom selben Tramper zum x-ten Mal angesprochen wird. Absolut nichts gegen die Tramper, sie sind allermeist sehr höflich und ich fand sogar noch zwei welche ganz gut Schach spielten. Nur wollten sie auch über den Atlantik und nicht zur nächsten Insel oder nach Europa zurück ;-)
Einfallsreich ein junger Franzose: Er paddelte auf einem selbst zusammengeschnürtem Floss am Ankerplatz von Boot zu Boot und fragte nach einer Atlantikmitsegelgelegenheit. Hatte aber bisher auch keinen Erfolg.
weiter auf der Route: Las Palmas de Gran Canaria