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Segeln von Leixões / Porto nach Cascais

Nachdem wir in Porto waren, unsere müden Beine sich erholt hatten, wir in Leixões noch mal einkaufen waren, der Wassertank aufgefüllt war und die Hafengebühren beglichen waren, verließen wir den Anmeldesteg im Hafen von Leixões wieder. Wir wollten noch nicht wirklich los, denn es war windstill, aber bis vor die Marina zum Ankerplatz im Industriehafen kann man den Motor ja mal anmachen. 16 Boote waren inzwischen an dem kleinen Ankerplatz! Der Däne und der Niederländer warteten hier auch noch. Wilder Funkverkehr mit dem Hafen, ob wohl einer an unseren frei gewordenen Platz am Anmeldesteg darf? Beobachten konnten wir es nicht.
In der Nacht soll Wind kommen und anhalten. Wir wollen sehr früh, noch in der Nacht aufbrechen und nach Aveiro in die Salzlagune und weiter in die Stadt. Aveiro nennt sich das Venedig Portugals, hat aber nur 3 Kanäle. So früh müssen wir los und dann mit ca. 5 kn segeln, damit wir in die Flussmündung und die dahinterliegende größere Salzlagune mit dem letzten Hochwasser kommen. Wenn der Ebbstrom erst mal einsetzt, kommt man dort sicher schwer hinein.
Nur leider war entgegen des Wetterberichtes in der Nacht und heute Morgen gar kein Wind. Über 30 sm mit Termindruck unter Motor habe ich abgelehnt. Wecker umsonst gestellt. Gegen 11 Uhr sind wir dann bei zu wenig NW-Wind aufgebrochen. Wir segeln gerade mal mit 1-2 kn oder nennt man das sich treiben lassen? Da grübelte auch eine spanische Makrele: Was für ein langsamer Köder an der Schleppangel und sie schnappte zu. So gab es bei uns frischen Fisch. Der Treibzustand ging bis zum Nachmittag und dann hielt sich der Wind endlich an den Wetterbericht und wir segelten mit 5-6 kn. Leider für Aveiro zu spät. Mit dem nächsten Hochwasser in der Nacht wäre es wieder möglich, aber im Dunkeln in engen Fahrwassern einer Salzlagune? Jetzt segeln wir auch gerade so schön und so wurde der Plan geändert und unser neues Ziel ist Cascais, kurz vor Lissabon. (Dort müssen wir sowieso bald hin, denn von Lissabon geht ein Flieger für ca. 2 Wochen nach Hause.)
Zum Abend zeigte das GPS schon 6-7 kn. Aber alles schönes angenehmes Segeln, nur etwas Dünung und kaum Windwelle. Unser Ausguck meldete einen 5-Master. Da gibt es doch nicht sehr viele? Laut AIS war es die WindSurf mit dem Ziel Lissabon.
Die Nacht war weniger schön. Kaum Wind, dann regnete es kräftig und der Wind kam uns mit 15-18 kn entgegen. Zum Glück erledigte sich dies mit dem Durchzug des Regens und nach 4 Stunden kreuzen durften wir wieder mit dem Wind langsam weiter südwärts an Portugals Küste segeln. In der Nacht kam uns dann auch noch ein Fischer entgegen, der wohl nicht recht wusste, was er wollte. Ein grünes und ein weißes Rundumlicht hieß bei mir ein Fischer mit Schleppnetz, also einen weiten Bogen. Doch kaum hatten wir deutlich den Kurs geändert, änderte der Fischer ihn auch in unsere Richtung. Zunächst dachten wir noch, nun gut er möchte, dass wir auf der anderen Seite vorbei segeln, doch kaum hatten wir den Kurs erneut deutlich geändert, änderte der Fischer ihn auch erneut. Jetzt reichte es. Wir segelten fast 80 Grad vom eigentlichen Kurs raus auf den Atlantik und er folgte erneut. Wir hatten bei dem Kurs gut halben Wind und waren schneller als er mit Schleppnetz. Nachts halten wir sowieso schon mehr Abstand aber wie lang war sein Netz? Oder gar ein Oberflächennetz? Wir passierten mit 2 sm Abstand. Sicher viel zu viel aber der Fischer hatte uns unsicher gemacht. Es soll Oberflächennetze bis zu 60 km geben!? Mit denen wird aber sicher nicht an der Küste gefischt.
Am Tage ging es dann mal wieder mit der Schmetterlingsbeseglung weiter, so zwischen 3,5 und 5 kn. Es half alles nichts, es ging in die 2. Nacht.
Noch mal zu unserer doch eigentlich reichlich vorhandenen Elektroenergie. Als wir am Ankerplatz in Leixões so früh aufgestanden sind, schalteten wir erst mal die Elektroheizung ein, denn es war etwas frisch. Dann war da noch das Kaffeekochen, ein Suppenhuhn kochen und zur Brühe die Nudeln kochen, noch mal einen Kaffee, dann den Fisch braten und das alles elektrisch. Tag und Nacht segeln mit voller Naviausrüstung und Autopilot, in der Nacht noch das Radar, am heutigen Tag ist es bedeckt und die Solaranlage lädt nicht wie gewohnt. Erneut Kaffee und zum Mittag gab es Brokkoli elektrisch gekocht. Jetzt in die 2. Nacht und mit der Energie wird es langsam eng. Da war wohl das elektrische Heizen etwas unüberlegt und wir müssen bei längeren Segeltörns auf Sonnenschein achten oder doch mal mit Gas kochen. Luxusproblemchen, ich weiß, aber ich denke noch immer daran, dass wir im letzten Jahr bei Schiffsübernahme praktisch von Steckdose zu Steckdose mit ausgeschaltetem Kühlschrank, ... segeln mussten.
Früh am Morgen, aber noch im Dunkeln, kamen wir in Cascais an. Der Ankerplatz vor dem Ort scheint recht offen zu sein, aber bei dem vorherrschenden N bis NW-Wind liegt man hier sicher gut (nicht schwellfrei). So fiel unser Anker nach 200 sm durchs Wasser vor Cascais auf Position 38°41,90N 009°24,85W. Die Elektroenergie hatte gereicht und an den Folgetagen schien auch wieder die Sonne zum Auftanken der Batterien. Der Motorstundenzähler hatte eine Stunde weitergezählt? Nun ja, da war im Hafen das Ablegen zum Ankerplatz und nach 200 sm in Cascais die Slalomfahrt durch die anderen Segler zum Ankerplatz.
Da ich gerade beim Thema nachts und Ankerplatz bin: Es ist hier in Cascais am Ankerplatz wie sonst auch, nur rund die Hälfte der Boote haben ein Ankerlicht. Ich höre immer Diskussionen ob das Ankerlicht nun oben auf den Mast gehört oder zur besseren Entfernungseinschätzung weiter unten, doch ich wäre schon zufrieden, wenn beim Ankern überhaupt ein Lichtlein angemacht wird. Ob das nun noch eine Zulassung besitzt oder auch nicht, ist dabei für mich schon zweitrangig. Über Strommangel in Zeiten von LED braucht sich keiner mehr rausreden und eine LED ohne Zulassung ist nun wahrlich nicht mehr teuer. Auch verstehe ich die örtliche Polizei nicht. Fährt rein und raus aus dem Hafen an den Ankerliegern vorbei und keiner wird auch nur wenigstens mal ermahnt. Diese Leute gefährden sich nicht nur selbst (wir haben Radar und kommen da schon durch und notfalls wird weiter draußen erst mal geankert bis es hell wird).

Tongji
Tongji - an Portugals Atlantikküste
Kap Carvoeiro
Kap Carvoeiro
Cascais Ankerplatz
der Ankerplatz vor Cascais

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