Segeln nach Marbella (Spanien)
Ostwind und nur Ostwind, mindestens für die kommenden 8 Tage. Das passt gar nicht und wir wollen (können) nicht mehr lange warten sofern wir es noch 2013 nach Hause schaffen wollen. Also Gibraltar noch im Dunkeln raus und mit den Segeln gegen den Wind. Das dauert zwar auch, aber besser als der Diesel. Der Stinker bleibt aus und der kleine Elektromotor, mit welchem ich mich angefreundet habe, schafft es nicht gegen den Wind.
Dazu dann auch wieder Gegenströmung. Die Wendewinkel unter Segeln sind eine Katastrophe. So kommen wir vom Affenfelsen einfach kaum weg. Der Ostwind nach Marbella sollte theoretisch gerade so gehen, nur er dreht entlang der Küste gegen uns. Wir müssen weiter weg vom Fels, nur da wird die Gegenströmung noch stärker. Nach gefühlten Stunden, hatten wir es gepackt, wir waren weg vom drehenden Wind vor Gibraltar und segelten direkten Kurs nach Marbella (weiter zwischen 1 und 1,5 kn gegen die Strömung, obwohl hier meist Ostströmung sein sollte).
Auf Höhe des ersten Hafens vor Marbella (lt. unseren Infos teuer), hörten wir einen Katamaran mit dem Hafen funken. ‘kein Platz’ kam aus dem Hafen. Er fuhr trotzdem rein und kam wieder raus. Vielleicht wäre für uns Platz gewesen, aber was sollen wir 3,5 sm vor Marbella. Wieder erst Bus oder Taxi .... in die Stadt? Zur alten Marina direkt in der Stadt gab’s keinen Funkkontakt da nur spanisch aus der Hafenfunke kam. Wir in den Hafen, an der nächst besten Mooring zum Kai festgemacht, zum Hafenmeister, der spricht jedoch kein Wort Englisch. Dieser holte den 2. Hafenmeister, der brachte auch nur zwei Worte Englisch hervor: ‘no / full’. Ansonsten war keine Verständigung möglich. Damit nicht zufrieden, suchten wir einen Spanier aus der Bootswerkstatt welcher Englisch sprach. Unser Platz war reserviert und das Boot kommt in der Nacht. Er sagte weiter das vorne nahe der Hafeneinfahrt ein Platz ständig frei ist. Nach Rücksprache mit dem Hafenmeister durften wir dort jedoch nicht hin. Wir wollten an die Mole am Ende der Boxengasse der kleinen Motorboote (mit unserem Tiefgang wäre das kein Problem), das wurde jedoch nicht erlaubt, da ist zwar Platz aber eben wohl kein offizieller Liegeplatz. Die Polizei hätte was dagegen? Uns kam es eher so vor als wolle man uns nicht, denn per Päckchen wäre auch an der einen oder anderen Stelle was gegangen, aber egal was wir vorschlugen (no / full). Im gesamten Hafen sahen wir nicht eine Gastlandflagge? Oder lag es gar an unserer deutschen Flagge, denn das Maßnahmepaket, dank deutscher Sparpolitik in der EU, trifft viele Spanier hart.
Da wir ja nun wussten, das unser Liegeplatz in der Nacht erst belegt ist, verabschiedeten wir uns freundlich vom Hafenmeister und gingen erst mal in die Stadt. Nach unserem Rundgang durch Marbella machten wir die Leinen los und versuchten unser Glück weiter mit dem Segeln gegen Wind und Strömung im Dunkeln. Im 3. Hafen von Marbella versuchten wir es gar nicht erst, denn das unfreiwillige weiter zu müssen hatte auch was gutes: Wir mussten vorwärts kommen, wenn wir es bis zur Rhone und den 100derten Schleusen durch Frankreich und Deutschland bis nach Hause noch schaffen wollten.
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