Segeln um Hustadvika zur Atlantikstraße
Hustadvika ist ein zum Nordatlantik hin völlig offener Küstenabschnitt.
Er wird als der gefährlichste Abschnitt an Norwegens Küste bezeichnet. Lediglich ein paar kleine Felsen die kaum aus dem Wasser ragen sind vorgelagert. Durch die unterschiedlichen Wassertiefen entsteht konfuser Seegang.
Die Wahl hat man zwischen dem auf der Seekarte sehr eng aussehendem Weg an der Küste welcher durch die Unterwasserfelsen führt. Der Weg soll gut betonnt sein. Nun ja, was die Norweger halt unter Tonnen verstehen, sind meist nur Eisenstangen. Ein weiterer Weg führt weiter außen um das ganze Steingebiet drumrum. Ich halte diesen Weg eigentlich für den Besseren, in Seegebietsbeschreibungen wird vor dem Weg aber gewarnt, wegen der unterschiedlichen Bodenstruktur und Stromrichtungen.
Der Wetterbericht sagt für den Tag recht mäßigen Wind und für die kommenden Tage Starkwind voraus.
Wäre da nicht die Extremsteigung auf dem Barometer von 5,9 hpa in 3 Stunden. Wind hatten wir aber noch keinen. Zieht das alles an der Küste nach Norden? Vom Vortag wussten wir das jeder Regenschauer (zur Zeit) Starkwind brachte. Jetzt aber war nichts als Sonne. (Bei Stad sagen die Norweger das Sonne stets kräftigen Wind bringt.
Schwierige Entscheidung, noch los oder abwarten.
Wir brachen auf und wollten bei etwas Wind den Weg außen um die Unterwasserfelsen nehmen. Das Einzige was wir aber nicht hatten war Wind. Also entschlossen wir uns durch das betonnte Labyrinth zu motoren. Der Seegang hielt sich in Grenzen. Der Weg war recht gut mit Stangen bezeichnet. An den wirklich recht engen Stellen waren wir vor Seegang geschützt. Strom bemerkten wir kaum.
Das Barometer kletterte weiter von 999 hpa (Gestern 22.00 Uhr) auf nun schon 1025 hpa. Als wir durch das gröbste Labyrinth hindurch waren setzte leichter Wind ein. Die Dünung betrug etwa 2 Meter.
Überall sah man wie sich die Wellen über den Unterwasserfelsen brachen. Wir waren bereits aus dem engeren Teil heraus und steuerten jetzt auf die Atlantikstraße zu, um durch die Brücke in geschütztes Wasser zu verschwinden. Eines war bei dieser Luftdrucksteigung gewiss, der Wind läßt nicht mehr lange auf sich warten.
Unter der Brücke der Atlantikstraße dann 2 Knoten Gegenströmung.
Da der Wind stetig zunahm entschlossen wir uns jetzt im geschützten Bereich gleich weiter nach Kristiansund zu segeln.
Das Barometer kletterte noch auf 1033 hpa. (von 999 am Vorabend)

(Ich halte Stad für unberechenbarer als Hustadvika)

(mehr auf der Rücktour durch Hustadvika)

Die Atlantikstraße ist über 8 km lang und ist wohl die schönste Autostrecke der Welt. Sie schlängelt sich über Inseln welche mit Brücken über den Atlantik verbunden sind.

hinter der Brücke ist ruhiges Wasser
weiter auf der Route - Kristiansund, Segeln Norwegen