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Segeln nach Side (Türkei)

Mitten in der Nacht brechen wir nach Side auf, denn der Wetterbericht verspricht uns in der Nacht noch Nordwind und im laufe des Tages soll er auf Ost drehen. Mit dem Nordwind können wir noch was anfangen aber nicht schon wieder in diesem komischen Seegebiet kreuzen, wie wir es nach Antalya gemacht haben. Vom Sturm der vergangenen Tage stehen noch 1,5 Meter Dünung aus Süden. Wind und Welle kommen tatsächlich mal laut Wetterbericht aus Norden. Leider ist er etwas schwach, so das wir nur 3-4 Knoten Fahrt durchs Wasser machen. Dazu kommt natürlich wieder die Gegenströmung. Diese macht sich meist mit 0,5 Knoten bemerkbar. Noch in der Nacht sehen wir auf dem Radar wie sich in Kemer ein Boot löst und mit hoher Geschwindigkeit uns verfolgt. Als es uns fast eingeholt hat, werden starke Scheinwerfer auf uns gerichtet. Wir werden einmal umkreist, geben an das wir 2 Personen an Bord sind und die Küstenwache verschwindet wieder nach Kemer. Das hätten sie auch bei Abfahrt in Kemer haben können, doch wahrscheinlich schliefen sie da noch.
Nach den nur 11 Grad in der Nacht, freuten wir uns auf den Sonnenaufgang. Das Thermometer kletterte schnell auf über 20 Grad. (Gestern waren wir in Kemer baden bei 20 Grad Wassertemperatur).
Bis Side blieb das Boot der Küstenwache das einzige Boot welches wir sahen. Hier ist niemand mehr unterwegs!?
Eine Stunde vor Side dann plötzlich Gegenwind. Nun ja, die Stunde Motor gegen den Wind nehmen wir heute mal in Kauf.
Vor Side sehen wir einen riesigen Strudel. Die Strömung geht an Land entlang nach Süden, läuft am Südende der Bucht nach Westen und kreist gen Norden zurück. Anhand des Windes sehen wir sehr schön wo die gegenläufige Strömung steht. Inmitten ein großen Gebiet mit Treibholz und allerlei Müll. An die 2 Meilen Durchmesser schätzen wir den Strudel. Ganze Bäume, Unrat, Folienmüll und Paletten sind hier im Wasser vor Side! Da kann einem das Boot fahren vergehen, gar nicht auszudenken wenn man so einen Baum im dunkel der Nacht trifft.
Dadurch das Alt-Side auf einer vorstehenden Halbinsel liegt und der Strom an der Küste entlang setzt ist quer vor der Einfahrt des Hafens erheblich Strömung. Unsere Mittschiffslinie weicht 30 Grad vom eigentlichen Kurs in die Hafeneinfahrt ab. Die Einfahrt in den antiken Hafen ist relativ eng. Dazu noch immer über 1 Meter Dünung vor dem Hafen, welcher genau zur Hauptwind- und Wellenrichtung nach SW offen ist. Im flacher werdenden Wasser vor dem Hafen wird die Dünung steiler und höher. In der Hafeneinfahrt reißt der Querstrom natürlich plötzlich ab und wir reiten auf einer Welle durch die schmale Einfahrt. Wer konstruiert nur so etwas? Das man an einem antiken Hafen nichts ändert mag ja richtig sein, jedoch glauben wir kaum das Schiffe in der Antike bei Querströmung diese Hafeneinfahrt haben passieren können oder eben bei Welle und Dünung dort hinein gesurft sind. Der Hafen hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine andere Form gehabt!
Im Hafen sind nur 3 Ausflugsboote und kein Gastboot. Es sind eben kaum noch Boote im Wasser nach dem Sturm welcher aus SW voll auf der offenen Hafeneinfahrt stand. Diese war auch der Grund weshalb wir von Antalya zurück nach Kemer sind und nicht vor dem Sturm hierher segelten.
Im Hafen ging uns dann plötzlich der Motor aus. Schaltung auf neutral. Neustart und peng sagte die 100A Anlassersicherug. Da war der Gang trotz neutral nicht raus! Der Bug wurde vom Wind sofort Richtung Mole gedreht und Tongji wollte weiter Richtung Mole. Uns war sofort klar was da passiert ist. Für Buganker/Hauptanker war es zu spät. Ehe der greift und dann dreht sich das Heck noch rum wären wir an der Mole. Also den Heckanker raus und siehe da der hielt auch. Zur Not noch schnell den Elektromotor angebaut, doch der schaffte uns nicht von der Stelle. Nun war guter Rat teuer. In der Schraube hatte sich eine 4cm starke Mooringleine verheddert und dadurch war der Motor aus. Diese hielt uns auch fest. Am Vortag war ich erst wieder tauchen und habe das Boot unterhalb der Wasserlinie noch mal versucht etwas zu säubern. Hab’s nach einer Stunde völlig entkräftet aufgegeben. Ich hatte absolut keine Lust mehr da noch mal runter zu müssen zumal das Wasser im Hafen auch trübe war. Sicher wirbelt die Dünung in der Hafeneinfahrt einiges auf. Und nun ein verheddertes 4cm Tau aus der Schraube tüteln oder schneiden? Von Land bot sich ein Türke an, welcher mit kompletter Taucherausrüstung nach einiger Zeit kam. Er befreite uns für 50,-Euro und brachte 4 zerschnittene Stücke der Mooring mit hoch. Anschließend durften wir noch die 100A Sicherung vom Anlasser wechseln (war natürlich dabei) und dann lief alles wieder. Vorsichtshalber sind wir mit dem kleinen Elektromotor zum anderen Hafenende. Diesen können wir wenigstens hochholen und ggf. die Mooring rausholen. An der anderen Hafenseite legten wir per eigenem Anker und mittels Heckleinen am Kai an.
Noch mal zur Mooring, da wir laut Internet nicht die Einzigen sind welche sich vom Taucher in Side freischneiden lassen:
- in der Mitte quer durch den Hafen führt die Mooringkette
- von der Mooringkette sollen die Mooringleinen Richtung Land und zur Außenmole gehen
- die Mooringleinen sind schwimmfähige Leinen!
- alle 10 Meter sollen sie durch Steine nach unten gebunden sein
- von der Position her waren wir in der Hafenmitte über der Mooringkette
- wir sahen einige Mooringleinen, nicht aber unsere Fangleine
- unsere Fangleine lag wenig unter Wasser (ab und zu durch kleine Steine beschwert welche wir mit hochholten)
- später sahen wir dort noch einige Mooringleinen ca 0,5-1m unter Wasser (trübes Wasser)
- alle Leinen dort in der Mitte sind ohne Landanbindung!?
- auch unsere Fangleine wurde nicht beseitigt!
- auf der anderen Hafenseite ebenfalls eine Mooringleine sichtbar auf dem Wasser (führte nicht an Land!?)
Wo soll man bitte fahren wenn nicht mittig im Hafen, dort aber sind die nutzlosen Leinen meist etwas unter Wasser!? Eine Hafengebühr zahlten wir nicht! Einen solchen Hafen sollte man erst mal aufräumen und dann kann man kommen und Hafengebühr verlangen!
Eines ist auch ganz sicher. Aus diesem Hafen fahren wir bis zur Hafenausfahrt mit dem kleinen hochnehmbaren Elektromotor.

Bilder aus Side:

Hafen Side
Tongji im Hafen von Side mit eigenem Anker und Heckleinen.
Reichlich Abstand zum Hafenkai, da trotz ablandigem Wind noch immer genug Schwell im Hafen stand. Der Hafen war sehr unruhig, obwohl wir den starken SW-Wind in Kemer abgewartet hatten.
!!! Es liegen mittig im Hafen Leinen an der Wasseroberfläche und knapp darunter !!!
Agora + Theater in Side
Agora und dahinter das große Theater in Side.
Das Theater hat zwei Stockwerke und fasste 15000 - 20000 Personen.
State Agora - Side
State Agora in Side
Stadtmauer / Aquädukt - Side
Reste der Stadtmauer u. Aquädukt in Side
Apollon Tempel - Side
Apollon-Tempel in Side
Side
Side - eine einzige Futter und Shoppingstadt. Jetzt im Winter war es recht ruhig, doch was muss hier im Sommer los sein wenn an den Sandstränden der türkischen Riviera die Hotels ausgelastet sind?

weiter auf der Route - Segeln nach Alanya