Segeln nach Alanya (Türkei)

Aus dem Hafen Side kamen wir mit dem kleinen Elektromotor gut raus. Eine Mooringleine sahen wir wieder knapp unter Wasser. Vor dem Hafen stand diesmal kaum Strömung.
Am Morgen hatten wir ablandigen Wind, welcher uns mit 5 kn in Richtung Alanya segeln ließ. Später bekamen wir eine leichte Gegenströmung zu spüren und der Wind schlief ein. Da der E-Motor schon mal ausgepackt war ließen wir diesen eine Weile laufen und dann kam er auch, ein leichter Seewind. Weiter ging es mit den Segeln.
Abermals sahen wir kein Sportboot. Scheinbar ist wirklich keiner um diese Jahreszeit hier unterwegs. Was wir aber auf der Strecke von Side nach Alanya sahen waren Schildkröten. Lustig wie diese ihre Köpfe herausstreckten und dann doch immer wieder schneller abtauchten als wir Fotos machen konnten. Lediglich den Strudel im Wasser, den der gewaltige Panzer hinterließ konnten wir aufs Foto bringen.
In der Alanya Marina angekommen, lagen dort einige deutsche, holländische und englische Boote welche hier den Winter abwarten. Nach deren Erzählungen wurden beim letzten Sturm der Wellenbrecher überspült!? Von den Bergen kam das Wasser welches rundum alles überflutete. Es soll ziemlich aufregend gewesen sein, aber kein Boot kam zu Schaden. Im Hafen soll es durch Schwell bis zu 0,7 m hoch und runter gegangen sein. Die Marina baut bereits an 3 Wellenbrechern welche vor der Hafeneinfahrt verankert werden sollen.
In die Stadt Alanya fährt von der Marina alle 10 Minuten ein Bus.
So viele Deutsche wie wir im Golf von Antalya in Kemer, Antalya, Side und jetzt in Alanya getroffen haben, sahen wir an der ganzen türkischen Küste seit Istanbul nicht. Fast jeder Verkäufer spricht hier deutsch. Klein Deutschland kann man schon fast sagen oder liegt es nur am Winter und den Temperaturen in Deutschland?

Da wir bereits Email-Nachfragen zum Ablauf unserer Aufenthaltsberechtigung in der Türkei hatten:
Wir haben Ende September in Canakkale einklariert. Das Translog fürs Schiff ist 1 Jahr gültig. Wie einigen Lesern aufgefallen ist liefen aber unsere 90 Tage Aufenthaltsberechtigung in der Türkei ab. Bei unseren Ausflügen nach Griechenland haben wir das Aus- und wieder Einklarieren auf das Ab- und Anmelden beim Hafenmeister beschränkt. (Einmal bekamen wir selbst von der Hafenpolizei die Antwort: sofern wir gleich wieder zurück in die Türkei kommen sei das Aus- und wieder Einklarieren unnötig??) Das Aus- und Einklarieren hätte zwar eine Verlängerung der Aufenthaltsberechtigung zur Folge, aber das Transitlog wäre immer erneut zu kaufen und mit sämtlichen Behördenstempeln zu versehen gewesen.
Weihnachten flogen wir kurz nach Deutschland. So bekamen wir den Ausreisestempel und bei Rückreise den Einreisestempel. Damit hatten wir erneut 90 Tage die Aufenthaltserlaubnis.
Die einfache Verlängerung der 90 Tage bei den Behörden ist nicht ganz einfach. Dort sollten wir einen türkischen Ausweis mit Lichtbild beantragen, ein Konto einrichten und Geld für unseren Lebensunterhalt hinterlegen. Nur so wäre die Verlängerung möglich. Dies dann wahlweise von einem Monat bis zu 5 Jahren. Nun auf den türkischen Ausweis verzichteten wir. Einbürgern sollten sie uns in der Türkei nicht gleich. So lange haben wir auch nicht mehr vor zu bleiben und die Kosten des Verfahrens hätten auch die Hin- und Rückflugkosten nach Deutschland übertroffen.
Natürlich muss man nicht gleich nach Deutschland. Es hätte gereicht einmal mit der Fähre nach Griechenland und zurück zu fahren um weitere 90 Tage Aufenthalserlaubnis zu haben.

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