Wandern auf der Kanareninsel La Palma und die alten Wasserkanäle
Die Insel La Palma nennt man auch ‘schöne Insel’ und ‘grüne Insel’. Ich würde ihr den Namen ‘Wanderinsel’ geben.
Es gibt über 130 offizielle Wanderrouten. Über die Touristinfo gibt es Wanderkarten mit Schwierigkeitsgraden, Höhenprofilen und geschätzten Wanderzeiten mit vielen nützlichen Hinweisen.
Im Inselzentrum zum Beispiel eine phantastische Wanderung vom Calderarand aus, vom Pico de la Nieve zur Punta de los Roque oder auch am Reventón-Pass von El Pilar zum Corralejo und die La Ruta de los Vulcánes.
Die Caldera de Taburiente im mittleren Norden (ein riesiger, mehrere Millionen Jahre alter Erosionskrater / Vulkankrater).
Im Nordosten die Wanderung zu den Cordero-Quellen, Barranco del Agua nach Los Tilos. Es geht dort durch urige Wälder, entlang von Wasserkanälen und durch in den Fels geschlagene Wassertunnel.
Wanderungen auf La Palma sollte man bei unsicherem Wetter lieber abbrechen. Das Wetter kann in den Bergen innerhalb von Minuten umschlagen und man sieht im Nebel kaum noch was. Starkregen kommt sehr plötzlich und verwandelt das ausgetrocknete Flussbett schnell in einen reißenden Strom. Im Barranco de las Angustinas kam es schon zu einigen Todesopfern, da der nach kräftigen Regenfällen stark anschwellende Caldera-Fluss in der engen Schlucht unterschätzt wurde.
La Palma ist eine wahre Wolkenfabrik. Bei den Bildern mehr zum Regen bzw. der Kondensation.




Die Passatwolken treffen in 600 bis 1700 Metern Höhe auf die bewaldeten Berge von La Palma.

Die letzten Vulkanausbrüche waren 1949 und 1971. 1971 war es ein Erdbeben und der Vulkan Teneguía mit 12 Millionen Kubikmeter Lava welche La Palma um 29 ha vergrößerten. Seebeben gibt es öfter rund um La Palma, so z.B. 2011, 2012, 2013 und 2014









325 l/m² fallen als Regen und noch einmal rund 1000 l/m² bleiben durch Nebelkondensation auf La Palma





Von diesen Wassertunneln gibt es mehr als ein Dutzend. Sie sind teilweise mehrere hundert Meter lang (längster wohl 347 Meter) und man kann in der Hocke hindurchgehen (nicht ohne Taschenlampe und nicht ohne nass zu werden)
Die meisten Tunnel wurden vor gut 100 Jahren in den Fels geschlagen um das kostbare Wasser über ein Kanalsystem auf die terrassenförmig angelegten Felder zu transportieren.
Um mehr Wasser zu fördern wurden Stollen in den Berg getrieben. Heute wird dies nicht mehr gemacht, da der Grundwasserspiegel sank. Statt der offenen Kanäle werden heute Pipelines, Pumpen und geschlossene Wasserspeicher wegen der zu hohen Wasserverluste eingesetzt.
weiter auf der Route: Segeln nach La Gomera