Segeln nach Crotone (Italien)
Nach der Korfuumrundung und dem Abschied meiner Schwester in Plataria, nahmen wir direkten Kurs zum italienischen Stiefel.
Zwischen dem griechischen Festland und der Insel Korfu hatten wir Nordwind. Also erst einmal südlich um die langgestreckte Insel Korfu. Laut Wetterbericht wäre der nördliche Kurs um Korfu noch schlechter gewesen, da an der gesamten Nordküste Westwind stand.
Auch im Süden der Insel Korfu war leicht auf West drehender Wind, nur war dies kleinere Stückchen schneller rausgekreuzt. Einen nochmaligen Stopp auf Korfu wollten wir nicht machen, da die Windverhältnisse sich eher verschlechterten und der Motor für den längeren Törn nach Italien nicht zu lange laufen soll.
Auf dem offenen Meer NW-Wind. Ohne zu kreuzen ist der Kurs zum italienischen Stiefelabsatz (wäre kürzer) nicht zu segeln. Ist auch egal, geht es halt die Nacht und zwei Tage durch. Kurs im Moment eher Crotone oder noch südlicher zur Stiefelspitze.
Hinter Korfu, weiter draußen auf dem Ionischen Meer, begrüßten uns allmählich höher werdende Wellen. Letztlich erreichen sie 2 Meter. Der Kurs nach Crotone mit dem NW-Wind scheint mehr und mehr nichts zu werden. Hart am Wind mit 2m Welle ist die Luft auch verdammt feucht und sehr salzhaltig. Wo bleibt die erwartete Winddrehung auf eher NNW?
In der Nacht sehen wir keinen Mond aber jenseits der vielen Zivilisationslichter entschädigt ein sehr klarer Sternenhimmel.
Weit entfernt am Stiefelabsatz von Italien sehen wir einen kleinen schwachen Lichtkegel der Städte. Diese kürzere Strecke ist ohne zu kreuzen nach wie vor nicht machbar. Auch mit Crotone scheint es nichts zu werden. Zeitweise, mit etwas Südströmung segeln wir eher immer südlicher in Richtung Stiefelspitze. Gegen Morgen nimmt der Wind erheblich ab. Bis auf etwas Dünung ist die Welle auch schnell verschwunden. Wenn das weiter so geht werden wir Italien nicht mal mehr zum Abend erreichen. Wir segeln noch mit 3 Knoten. Gegen Mittag schläft der Wind dann auch noch vollends ein. Der kleine Elektromotor, welcher die Segel schon unterstützte, darf jetzt alleine ackern und erst nachdem die große Batteriebank aufgebraucht ist darf der Diesel ran.
Am Ende waren es bis Crotone 4 Motorstunden bei insgesamt 156 Seemeilen, was ja noch zu ertragen ist. Meine Ohren + Nase sind trotzdem geschädigt ;-)
Crotone kam uns etwas schmuddelig vor. Das Zentrum war aber in Ordnung. Vom antiken Kroton fanden wir bis auf ein paar Hinweisschilder nichts.


Der Kleine musste verschnaufen.






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