Main bis km 384
Am Main sehen wir weiterhin schöne Weinhänge. Vor Schweinfurt auch mal flacheres Land. Das Warten vor den Schleusen geht weiter. Diese haben oft keine Anlegemöglichkeit vor der Schleuse. Meist kommen wir mit dem Tempo der Berufsschiffe nicht mit und warten dann vor der nächsten Schleuse. Jetzt trafen wir einen Schubverband, der nur mit 3-3,5 Knoten unterwegs war. Da bummelten wir dann hinterher. Auch wieder nicht schön, aber wenigstens an den Schleusen klappte es mit dem Berufsschiff problemlos und zügig.
Nach einem Ankerstop ging es am Folgetag früh mit dem Ziel Bamberg weiter. An der letzten ferngesteuerten Schleuse Viereth kommen wir um 12.00 Uhr an und erfahren von der Schleusenzentrale das die Schleuse defekt ist. Ein Schleusentor schließt nicht. Taucher sind informiert und sollen kommen. Das nun 3 Kilometer bevor wir den Main verlassen.
Der Kapitän eines Flußkreuzfahrtschiffes, welches ebenfalls wartend vor der Schleuse liegt, erkundet den Weg für Busse und will 170 Leute per Bus nach Bamberg bringen.
Ich gehe zur Schleuse und treffe den inzwischen eingetroffenen Taucher. Das Schleusentor ist in Ordnung. Es wird der Endschalter, welcher frühzeitig die Torschließung unterbricht ausser Betrieb genommen und manuell das Tor geschlossen.
Inzwischen warten 2 Flußkreuzfahrtschiffe oberhalb der Schleuse, 2 Berufsschiffe in der Schleuse, 2 Berufsschiffe unterhalb der Schleuse, das Flußkreuzfahrtschiff und wir. Auf dem Weg zurück zur Tongji, wartet schon der Kapitän des Flußkreuzfahrtschiffes auf mich. Die Passagiere verlassen gerade (inzwischen fast 14.30 Uhr) das Schiff, Busse stehen bereit, da überbringe ich ihm die Nachricht von der Schleuse, das in Kürze nach einer Probeschleusung manuell weiter geschleust wird. Sichtlich entnervt freut er sich trotzdem darüber das es weiter geht. Wir dürfen dennoch noch eine Weile warten bis sich der Stau aufgelöst hat und kommen um 16.00 Uhr weiter. Noch 3 Kilometer und wir verlassen nach 384 Kilometern den Main.
Unser ganz besonderer Gruß geht an einen Sportbootfahrer welcher beim Verlassen der Schleuse Viereth mit seinem 10 Meter Halbgleiter mit wahrscheinlich Vollgas zwischen uns und einem Berufsschiff in etwa nur 4 m Abstand an uns vorbeiraste. Wir noch immer an der Spundwand liegend, wunderten uns das alles heil blieb. Solch einen ... haben wir noch nie erlebt. Generell konnten wir jedoch feststellen das es bei den Vollgasprofis hier in Bayern weit mehr Rücksichtslose zu geben scheint als anderswo. Bei weitem nicht alle, aber öfter ist uns aufgefallen das auf Kanälen und Flüssen selbst an Padlern vorbeigerast wird. Viele nehmen auch Gas weg wenn sie uns als Segler sehen. In der Fahrt stört dies aber weit weniger als an einer Spundwand vor der Schleuse im Abstand von nur 4 Metern. Die seitliche Welle ist gut einen halben Meter hoch gewesen.





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