Segeln zum Polarkreis
In Sandnessjöen brachen wir bei Westwind mit 2-4 Beaufort auf. Es war stark bewölkt, wir hatten 8 Grad, ab und zu Nieselregen. Vom Atlantik kam bei wenigen offenen Stellen die Dünung in die Fjorde. Immer wieder zogen Nebelfelder durch. Danach mal Sonne und abermals Niesel.
Ansonsten segelten wir entspannt unseren Weg über Ulvangen, Sticfjord, Kvaröyfjord zum Polarkreis.
Kurz vor dem Polarkreis beendet dann der Türdrücker der Deckssalontür seinen Dienst. Tür auf und zu ist unmöglich. Das Schloss zerlegt und siehe da, ein Messingteil ist gebrochen. Was geht eigentlich nicht kaputt auf einem Boot? Eine Menge Ersatzteile sind natürlich an Bord, aber ein Türschloss nicht. Also eine Email an die Sirius Werft. Wollen wir doch mal sehen ob dort so ein Teil aufzutreiben ist und wie wir das nach Norwegen bekommen. Provisorisch halten wir die Tür jetzt mit einem Gummiband geschlossen. (24 Stunden Reaktionszeit und die Antwort der Sirius Werft war bei uns. Die Werft hat noch ein Schloss aus der Serie unserer Tongji, baut dies auseinander und versendet das bei uns gebrochene Teil. Unsere Tongji ist eben nicht irgendein wirklich sehr gutes Boot, sondern stammt auch aus einer Werft mit Service!).
Am Polarkreis geht es jetzt von der gemäßigten Zone ins Polargebiet. Uns war jetzt schon immer frisch genug, aber dank der wieder funktionierenden Heizung und dem Konzept mit dem Deckssalon ist dies wesentlich angenehmer als viele Segler mit dicken Anzügen in der offenen Plicht zu sitzen! Zwischendurch getroffene Norweger erklärten diesen Sommer aber auch für sehr spät und kühl.
Am Tag der Sommer-Sonnenwende am 21.6., geht hier die Sonne nicht mehr unter. Weiter in Richtung Norden werden wir dies jetzt öfter erleben (Polartag). Auch in den letzten Wochen haben wir die Sonne zwar untergehen sehen. Es blieb jedoch rot am Horizont und bald darauf ging die Sonne wieder auf. Dunkel wurde es schon lange nicht mehr. Der Tagesablauf ist mitunter schön durcheinander (Mittag um 18.00 Uhr, Abendbrot um 1.00 Uhr Nachts, ...).
Am Polarkreis wurde natürlich erst einmal getauft und am Abend gefeiert.
Was dazu gehört, gehört halt dazu. Auch wenn es nur 8 Grad waren.
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