Wir segeln von Hel um Kaliningrad nach Litauen
110 Seemeilen liegen vor uns. Recht schwacher Wind aus NW ist vorhergesagt. In Hel starten wir in den Morgenstunden, da wir mit etwas mehr als 24 Stunden rechnen und bei Tageslicht in Klaipėda in Litauen ankommen wollen. Sollte es bei schwachem Wind länger dauern haben wir am kommenden Tag mehr Zeit bei Tageslicht.
Wir segeln nicht nach Kaliningrad (Königsberg) da uns die Formalitäten mit Einladung und Visa, sowie diverse Berichte anderer Segler abgeschreckt haben. Einen kleinen Bogen machen wir um die russische Landspitze Taran. Wir wollen den 12 Seemeilen-Abstand dringend einhalten, ansonsten gibt es gar Ärger mit dem russischen Militär und wir legen noch einmal 4 Seemeilen drauf, da die Großschiffahrt wohl ganz eng an der 12 Seemeilen-Zone fährt, segeln wir lieber mit 16 Seemeilen Abstand.



Fazit: bis auf ein paar komische unbeleuchtete Riesentonnen, welche in keiner unserer beiden elektronischen Seekarten standen und auch in der Papierkarte nicht verzeichnet sind, gab es keine besonderen Vorkommnisse. Welle meist deutlich unter 0,5m. Wind leider etwas zu schwach. Aber besser zu schwach als auf dieser Strecke und der offenen Baltic-Sea zu stark.
Aufgrund mehrerer Anfragen zwei nachträgliche Anmerkung:
- die russische 12 sm-Zone darf man durchsegeln, aber Funkbereitschaft und unter Beachtung des großen Schießgebietes und der entsprechenden Schießzeiten
- zu den Riesentonnen: Marina hat diese im Halbdunkel entdeckt und konnte sich dies nicht erklären. Ich sah mir diese dann auch an und wir kamen zum Schluss es müssen sehr große Blechtonnen sein, losgerissene Schießziele? Radar hatten wir 2008 leider noch nicht. Anfrage beim BSH blieb ohne Ergebnis. Später in Lettland trafen wir einen Skipper welcher eine Nacht vor uns dort langkam und auf dem Radar 2 unbekannte Objekte hatte, welche per Funk nicht antworteten.
weiter auf der Route - Klaipėda
An dieser Stelle ein großes Danke an Jörn Heinrich und sein ‘Küstenhandbuch Polen und Litauen’. Das Buch gab uns viele Tipps und beschreibt das Revier entlang der polnischen Küste bestens.