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Segeln nach Zypern (Südzypern / Republik Zypern)

Nachdem wir den Kampf mit dem Virus in Gazipasa einigermaßen überstanden hatten schien auch das Wetter zu passen. Die Fischer meinten ebenfalls es sei das Wetter perfekt. Wir also gegen Mittag aufgebrochen und motorten zunächst gegen 1,5 Knoten Strömung und 1,5m Dünung aus SW. Dem südlichen türkischen Kap näher kommend kam auch noch Dünung aus SO dazu. Perfekt sieht anders aus. Wellen aus 2 Richtungen und dazu 1,5 Knoten Gegenströmung. Zum Glück kam so langsam der Wind, nur eben nicht laut Wetterbericht aus Ost, sondern uns entgegen! Da zeigte das GPS noch 2 Knoten. So würd das nichts mit Zypern. Nichts gegen den Motor um aus dem Hafen und die ersten Seemeilen am Kap vorbei zu kommen. Wir haben aber nicht vor gegen Wind, Welle und Strömung nach Zypern den Diesel laufen zu lassen. Wir also die Segel gesetzt, den Motor aus und erst mal weiter nach Osten. Nach und nach drehte der Wind auf SW und wir konnten den Kurs etwa Richtung Zypern setzen. Mit Strömung zwischen Zypern und der Südküste der Türkei rechneten wir ja, nur sollte diese doch wohl von Ost kommen und unseren Südkurs weniger stören. Wir jedoch machten fast direkte Gegenströmung aus? Auch egal, wir segelten mit 3-4 Knoten bei Gegenströmung und SW-Wind. Der Kurs war zwar nicht immer ganz unser Zielhafen Latchi auf Zypern, doch das wird schon werden.
Die Geschwindigkeit reicht um mit dem ersten Tageslicht in Latchi einzulaufen. (im Dunklen möchten wir nicht unbedingt in unbekannte Häfen einlaufen und Nachmittags ist lt. unseren Unterlagen meist keiner mehr zum Einklarieren vor Ort)
Nach und nach nahm der Wind zu. Wir segelten inzwischen durchweg mit 5kn.
Bis etwa 1/3 der Strecke stand die Gegenströmung von bis zu 1,5 kn. Dann wurde die Strömung geringer bzw. blieb aus. Ab 2/3 der Strecke spürten wir mitlaufende Strömung. 6 und 6,5 Knoten machten wir über Grund. Letztlich mussten wir schon die Bremse anziehen um nicht noch in der Nacht anzukommen.
Unangenehm waren in der Nacht die vielen Blitze rundum. Auf dem Radar sahen wir dutzende kleinerer Regenechos. Um diese sind wir recht erfolgreich Slalom gesegelt. Einmal hat uns eine schnelle Regenzelle dann aber doch erwischt. Segel vorher halb gerefft und durch. Da gab es dann ordentlich Regen und Wind. 7,5 Knoten standen plötzlich auf dem GPS. Bis zur Hafeneinfahrt Latchi sind wir ohne weitere Schauer durchgehend gesegelt. Zum Schluß mit angezogener Bremse (Groß kpl. weg und halbe Genua) um die Morgendämmerung abzuwarten. Bei Tageslicht ging es dann in den Hafen. Wir meldeten uns nicht per Funk an und wurden auch nicht von den Behörden oder Grenzbooten angesprochen.
Gelesen hatten wir viel von den Problemen für Segler zwischen Nordzypern und der Republik Zypern / Südzypern. Von Nordzypern kommend wurden diese teils noch auf See abgefangen und abgewiesen. Laut Gesetz besteht in Südzypern sogar die Möglichkeit Segler aus Nordzypern kommend zu verhaften!? Das Auswärtige Amt warnt von Nord- nach Südzypern zu segeln. Die ‘Nautischen Basis Informationen - Zypern’ stand 3/2010 sagen dies auch eindeutig.

Nach ein wenig umhergeirre im Hafen, welcher voll belegt war, kam der Hafenmeister. Seine erste Frage war woher wir kommen und ob wir schon mit den Behörden gesprochen hätten. Ging das jetzt doch los?
Da wir von der Türkei kamen, gab er uns dann doch einen Liegeplatz zwischen zwei Motorbooten. Diese wurden ein wenig auseinander gedrückt und fertig war die Lücke. Angelegt an Mooring und ab zu den Behörden. In einem eher unscheinbaren Gebäude an welchem ich erst mehrfach vorbei lief war die Hafenpolizei. Eine Treppe hoch und ich stand plötzlich vor fast einem Dutzend Uniformierter. Erste Frage: Ob ich von dem Segelboot komme welches heute Morgen im Hafen eingelaufen sei. Zwei Personen auf dem Boot hatten sie bereits registriert. Die Dokumente waren schnell ausgefüllt. Ich brauchte nicht eine Crewliste oder Sonstiges, alles wurde in den PC eingetragen und ausgedruckt. Der Doktor wurde gerufen und kam ebenfalls mit einem Formular. Auf den Zoll warteten wir vergebens, bis man sich entschloss das es diesmal ohne den Zoll geht. Einzig bei der Liste aller Häfen dieser Reise gab es Probleme. Ich nannte dem Beamten die letzten drei Häfen, das erschien ihm zu wenig und er meinte es gehe drum die gesamte Reise bis Zypern nachvollziehen zu können und ob halt die Angaben logisch sind (wir auch nicht von Nordzypern kommen). Ich erzählte ihm wo wir ab Start in Deutschland lang sind und bot ihm an das Logbuch zu holen, dann könnte er alle Häfen seit Mai 2010 abschreiben. Da kam ihm dann wohl die Erleuchtung das dies viel Arbeit ist und sein Formular dafür nicht reichen werde. Er lehnte dankend ab und nahm die letzten 3 Häfen.
Wir waren jetzt ohne Probleme in der Republik Zypern einklariert! Noch fix die gelbe Flagge runter und wir fielen nach der Nachtfahrt mit 80 Seemeilen in die Kojen.

Tongji in Latchi - Zypern
Tongji im Hafen von Latchi auf Zypern
(Südzypern / Republik Zypern)

weiter auf der Zypern-Route: Latchi