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Segeln um das Nordkap

In Hasvik brachen wir bei leichtem Südwind auf. Teils unter Segeln aber auch mit dem Diesel ging es weiter nach Norden. Im Soeroeysund drehte der Wind dann auf NW und blies mit 4 Bft. Also Motor aus und gesegelt. Eigentlich hätte es als Tagesetappe bis Hammerfest gelangt, da der Wind uns aber gerade so schön Segeln ließ, ging es an der Gasinsel Melkøya und Hammerfest vorbei (läuft ja auch nicht weg und die Rücktour kommt). Vor der Gasinsel Melkøya zwei große Tanker (je 288m lang und 49m breit). Im Rolvsøysund ließ uns der Wind nur noch mit 3 Knoten segeln und im Havøysund bei 1,5 Knoten Gegenströmung blieb dann nur noch der Motor. Immer wieder hieß es Augen auf, denn im Wasser schwammen Bretter, Holzbalken, ... . Selbst ein großes Fass kam uns entgegen.
Seit geraumer Zeit fehlt uns das Grün. Es gibt weder Bäume noch Sträucher, nur noch ein paar Gräser und Flechten auf dem sonst blanken Fels.
Hinter dem Havøysund hatten wir 5-10 Knoten Wind aus NW, dies bedeutete zwar vom Nordmeer ein wenig Welle, aber es war natürlich nicht viel Wind, doch es reichte und wir konnten segeln. Noch mal alle Wetterberichte bemüht. Deutscher Wetterdienst, Englischer und der einheimische Wetterbericht in Norwegen hatten 5-10 Knoten Wind aus NW, 1 m Welle, 1,5 m Dünung und Sonne pur. Eigentlich waren wir heute bereits weit genug gesegelt und der kürzere Weg südlich vor der Nordkapinsel Magerøy wäre für heute genug. Bei den Wetteraussichten lautete der Kurs jetzt aber ‘Segeln Nordkap’ und zwar im Norden war es zu umsegeln.
Das Segeln auf dem Nordmeer war recht ruhig. Die Dünung hielt sich in Grenzen. Segeln konnten wir und so ging es ganz entspannt auf den nördlichsten Abschnitt in diesem Jahr.
Das Nordkap bereits in Sichtweite nahmen wir ein dunkles Wolkenband vom Horizont im Westen bis zum Horizont im Osten wahr. Dies zog von Norden kommend mit großer Geschwindigkeit. Die Schichtdicke der Wolken war enorm. Inzwischen hatten wir um die 15 Knoten Wind. Die lange Dünung war nicht mehr zu merken, aber 2-3 Meter kurze neue Wellen. Zurück war zu weit! Also die Segelfläche verkleinern und alle möglichen Vorbereitungen zur Sicherung treffen, denn sicher waren wir uns nicht wie hier ein solch mächtiges Wolkenband am Nordkap wirkt. Werden Böen vorweglaufen? Plötzlich hatten wir Kappelsee von NO und NW. Die Anspannung war uns sicher anzusehen als dann auch noch der Tiefenalarm losging, das Echolot zeigte mehrere Sekunden 2 Meter Wassertiefe !!!??? Wir waren angesichts des Wolkenbandes aber bewußt weiter hinaus gesegelt. Fehlalarm durch die Kappelsee oder ein Wal unter uns? Kurzzeitig ein paar harmlose Böen und so schnell wie das Wolkenband kam war es über uns und nichts passierte. Der Wind kam wieder mit 8-10 Knoten, die Wellen wurden schnell kleiner und die weißen Kronen verschwanden. Kein Wetterbericht auch der Norwegische (speziell fürs Nordkap), hatten das mächtige Wolkenband gesehen? Im Gegenteil für den Tag war Sonne pur vorhergesagt! Das Wetter beruhigte sich weiter sehr schnell. Letztlich brachte uns die dunkle Wolkenfront erst Wind und ein paar harmlose Böen und damit Welle, dem nicht genug, diese Welle noch aus 2 Richtungen. Und als die Front durch war blieb für uns die Welle und kaum Wind. Prima gelaufen, da standen wir nun vorm Nordkap und schaukelten bei Wolkenverhangenem Himmel. Wenig später konnten wir kaum noch segeln. Kurs halten und 1-2 Knoten Fahrt durchs Wasser reichten jedoch, das übrige tat die mitlaufende Strömung von weiteren 2 Knoten. So schaukelten wir weiter um die Insel Magerøy, welche zu recht Magerinsel heißt (kein Baum, kein Strauch, kaum Gräser und Flechten, aber Fels und Geröll). Weiter nach Osten in die Barentssee wollten wir nicht mehr. Kurs Süd! Heute nach Honningsvaag.
Im Hafen von Honningsvaag, nach nunmehr 110 Seemeilen, angekommen, ist der in unseren Unterlagen als Gästeschwimmsteg bezeichnete Steg an allen Auslegern mit Fischerbooten besetzt. Ein weiterer Schwimmsteg ist für 2h Aufenthalt vorhanden. Dort erst mal provisorisch festgemacht. Kaum den Fuß auf dem Steg, kam ein Hafenarbeiter und meinte das wir hier unbedingt weg müssen, denn die Tenderboote der Kreuzfahrer kommen. Wohin? Zunächst zögern und dann meinte er an die Holzpfähle des Restaurants. Dort waren Autoreifen in Doppelreihe übereinander und gut ein Meter Luft zwischen der oberen und unteren Reifenreihe. In den Reihen 1-1,5 Meter Luft. Dahinter einsame Holzpfähle. Wie soll dort ein kleines Segelboot bei 3,4 Meter Tide festmachen? Man rutscht unweigerlich zwischen die Reifen, da hilft auch kein großes Fenderbrett bei 3,4m Tide. Nicht mal ein Fischer lag dort!
Wir haben uns dann einen Platz an der senkrechten Kaimauer hinter den an Schwimmstegen liegenden Fischern und Rettungskreuzern gesucht. Im ganzen Hafen waren wir das einzige Gastboot und nicht ein Platz für Besucher? Aber wahrscheinlich kommen hier auch recht wenige Gastboote und der Ort ist nur an den Kreuzfahrern interessiert. Also sind wir bei 3,4m Tide mit langen Leinen und reichlich Fendern an die Kaimauer und haben uns nach 110 sm erst mal richtig ausgeschlafen.
Am ersten Abend waren dann auch 3 Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Eines hatte keinen Platz mehr und ging vor Anker. Tenderboote fuhren zum Schwimmsteg, wo wir ja dann zu recht den Platz geräumt hatten.
Besucher-Invasion in der kleinen Stadt. Sonderbusse fuhren in Massen zum Nordkap. Was musste dort jetzt los sein?

Wetter Nordkap
Segeln Nordkap und gleich gibt es wohl Ärger mit dem Wetter am Kap
Tongji Segelyacht am Nordkap
Mit unserer kleinen Segelyacht Tongji am Nordkap.
Das Wasser am Nordkap und um die Insel Magerøy hat knapp 6 Grad.
GPS am Nordkap
GPS am Nordkap.
Eigentlich war es das jetzt mit dem Segeln Nordkap denn ab jetzt segeln wir nach Süden.
Segeln Nordkap
Wir segeln um das Nordkap.
Der nördlichste Punkt ist die flache Felszunge. Das als nördlichster Punkt vermarktete Nordkap dahinter.

weiter auf der Norwegen-Route - das Nordkap - auf dem Landweg